Übersicht über die Anlagenteile

Mit dem neuen Pumpspeicherkraftwerk Kühtai 2 und dem neuen Speichersee Kühtai kann erneuerbare Energie zeitlich flexibel erzeugt und Strom aus anderen erneuerbaren Energiequellen zwischengespeichert werden.

Mit zusätzlichem Wasser aus dem mittleren Ötztal und hintersten Stubaital wird die Erzeugung von Strom aus natürlichem Zufluss in der erweiterten Kraftwerksgruppe erheblich gesteigert. Darüber hinaus verbessert sich auch der Gesamtwirkungsgrad der bestehenden Kraftwerksgruppe.


Mio. kWh
Strom aus natürlichem Zufluss werden durch das Erweiterungsprojekt erzeugt
Projektbroschüre
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Entdecken Sie die Hintergründe und viele Details zur Erweiterung im Projektfilm.

Natursteinschüttdamm mit zentraler Erdkerndichtung

Aufbau

(1) Dichtkern
(2) Filter
(3) Stützkörper
(4) Natursteinsatz
(5) Gewachsener Boden
(6) Felsuntergrund
(7) Flächendichtschirm
(8) Tiefendichtschirm

Der neue Speicher Kühtai hat ein nutzbares Volumen von ca. 31 Mio. m³ und ist damit rund halb so groß wie der bestehende Speicher Finstertal. Der Staudamm wird als Steinschüttdamm mit einer zentral liegenden Erdkerndichtung errichtet und hat eine Höhe von 113 m (vom ursprünglichen Talboden bis zur Dammkrone). Das Stauziel liegt auf 2140 m Meereshöhe. Das gesamte Material für den Steinschüttdamm wird vor Ort aus dem künftigen Speicherraum oder aus anfallendem Tunnelausbruchsmaterial gewonnen.

Die luftseitige Dammoberfläche wird – ähnlich wie schon bei den bestehenden beiden Dämmen – mit Natursteinen und Strukturelementen so gestaltet, dass sich das Bauwerk bestmöglich in die umgebende Landschaft einfügt.

Prozent
zusätzliches Speichervermögen
 für die Kraftwerksgruppe

Das geplante Kraftwerk „Kühtai 2“

Energieumwandlung

  Hydraulische Energie
  Mechanische Energie
  Elektrische Energie

Das Kraftwerk Kühtai 2 mit dem zugehörigen Triebwasserweg – ein Stollen mit einem Durchmesser von 4,5 m – verbindet den neuen Speicher Kühtai und den bestehenden Speicher Finstertal. Das Kraftwerk wird vollkommen unterirdisch in einer Felskaverne errichtet und ist für den Pumpspeicherbetrieb konzipiert. Das Herz des Kraftwerks sind die beiden reversiblen Pumpturbinen, d. h. sie sind in ihrer Funktion und in der Drehrichtung umkehrbar. Im Turbinenbetrieb fließen im Triebwasserweg bis zu 90 m³/s Wasser vom Speicher Finstertal zum Speicher Kühtai, wobei die Turbine den Generator antreibt, der dadurch Strom ins Netz einspeist.

Im Pumpbetrieb wird der Generator zum Motor, der Strom aus dem Netz aufnimmt, während die von ihm angetriebene Turbine nun als Pumpe wirkt und Wasser vom Speicher Kühtai in den Speicher Finstertal hinauf fördert.

So kann das Wasser zur späteren Stromerzeugung gespeichert werden – wie bei einem Akku, jedoch in viel größeren Mengen. Die Zu- und Ableitung der elektrischen Energie erfolgt über eine kurze, erdverlegte 220 kV-Kabelverbindung zum bestehenden Kraftwerk Kühtai, das ja bereits an das Stromnetz angeschlossen ist. Eine neue Hochspannungsleitung ins Inntal ist nicht erforderlich. Dies ist nur einer von vielen Standortvorteilen aufgrund der bestehenden Kraftwerksanlagen und Infrastruktur.

Das Erweiterungsprojekt im Kühtai sichert die Energieversorgung für zukünftige Generationen.

Beileitung mit 6 Wasserfassungen

Die Beileitung – ein Stollen mit einem Durchmesser von 4,2 m und einer Länge von 25,5 km – erschließt mit sechs Wasserfassungen das zusätzliche Einzugsgebiet im mittleren, östlichen Ötztal und im hinteren Stubaital. Das gefasste Wasser fließt mit leichtem Gefälle in den Speicher Kühtai. Da zwei Wasserfassungen aufgrund örtlicher Gegebenheiten etwas tiefer als die Beileitung liegen, wird dort das entnommene Wasser mittels einer Pumpstation auf das Beileitungsniveau gehoben.

Bei den Fassungen wird generell nur eine ökologisch vertretbare Menge Wasser entnommen. Zudem bleibt auch die natürliche Abflussdynamik – wenn auch auf niedrigerem Niveau – erhalten. Im Winter wird überhaupt kein Wasser entnommen.