Mit Kompetenz und Bedacht in eine sichere Energiezukunft.

Wir wollen mit Kompetenz und Bedacht in eine sichere Energiezukunft. Mit dem Ausbau der heimischen Wasserkraft schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen für eine nachhaltige Energiewende, nicht nur in Tirol, sondern auch in Österreich und Europa. Wie wir diese verantwortungsbewusst vorantreiben wollen und welche Ansprüche wir dabei an uns selbst stellen, sehen Sie hier.

Speicherkapazitäten schaffen
für den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie in Europa

Fokus auf Speicher und Flexibilität

Die Entwicklungen im sich stark veränderndem europäischen Energieverbund zeigen deutlich, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Mit dem notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik, die bekanntlich starken, wetterbedingten Schwankungen unterliegen, steigt der Speicher- und Flexibilitätsbedarf enorm. 

Als Tiroler Energieversorger nehmen wir unsere Verantwortung wahr, diesen Wandel zu ermöglichen und leisten mit den Pumpspeicher- und Speicherkraftwerken bereits jetzt einen wertvollen Beitrag. Damit wir das auch in Zukunft leisten können, gilt es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und die notwendigen Schritte zu setzen.

Daher hat sich TIWAG entschlossen, die Erweiterung Kaunertal in zwei Projektteile zu trennen und den Schwerpunkt auf Projektteil eins zu legen. Dafür strebt TIWAG einen rechtskräftigen Teilbescheid an.

Die Versorgungssicherheit kann in unserem Land nur dann gewährleistet werden, wenn das Gesamtsystem gedacht und ausgebaut wird. Wir setzen heute die erforderlichen Schritte dazu.

Pumpspeicherkraftwerke sind ideale Partner für alle anderen erneuerbaren Energiequellen: Sie sind regelbar, decken den kurz- und mittelfristigen Bedarf flexibel ab, gleichen Stromschwankungen verlässlich aus und sichern damit die Netzstabilität.

Projektkarte Erweiterung Kaunertal

Projektteil 1 beinhaltet:

  - Pumpspeicherkraftwerk Versetz
  - Speicher Platzertal

Dazugehörige, notwendige Anlagenteile:

  • Triebwasserweg Oberstufe 
  • Triebwasserweg Unterstufe
  • Erschließungstunnel
  • 220 kV Schaltanlage in Prutz
bis 2029
wird ein rechtskräftiger Teilbescheid für den Projektteil 1 angestrebt 
Mio. m3 Wasser
beträgt das Speichervolumen des Speichers Platzertal
Mio. kWh
können mit dem Speicher Platzertal zwischengespeichert 
und nach Bedarf genutzt werden

Eingriffe minimieren

Der Ausbau der Wasserkraft bedeutet einen Eingriff in die Natur. Beim Erweiterungsprojekt Kaunertal sind wichtige Teile der notwendigen Infrastruktur bereits vorhanden und können vollumfänglich genutzt werden. Bestehende Straßen und auch Stromleitungen können schon in der Bauphase und auch später im Betrieb verwendet werden. Das bedeutet auch weniger Auswirkungen auf unseren Naturraum.

Projektteil 2:

Planungssicherheit und klare Rahmenbedingungen als Voraussetzung

Der Projektteil 2 bleibt im laufenden Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP). Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens für das Ausleitungskraftwerk Innstufe Imst-Haiming, das sich in der zweiten Instanz beim Bundesverwaltungsgericht (BVwG) befindet, werden derzeit Veränderungen der gewässerökologischen Rahmenbedingungen diskutiert. Nach rechtskräftiger und letzinstanzlicher Entscheidung der Gerichte wird das Projekt auf Basis der entschiedenen Rahmenbedingungen überarbeitet.

Projektteil 2 umfasst im Wesentlichen:

  • Überleitung Ötztal
  • Kraftwerk Prutz 2
  • Triebwasserweg Venet
  • Kavernenkraftwerk Imst 2
  • Erweiterung Kraftwerk Haiming

Gesamtes Projektgebiet bis Haiming

t CO2
bis zu 1 Mio. Tonnen jährlicher Einsparung können durch das Gesamtprojekt erzielt werden

Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist gelebter Klimaschutz

Durch die Erweiterung des Kraftwerks Kaunertal können in Tirol jährlich mindestens 300.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Menge wird ausgestoßen, wenn die gleiche Menge Strom in einem Gaskraftwerk erzeugt wird. Im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk sind es sogar mehr als 650.000 Tonnen CO2, die Jahr für Jahr vermieden werden.

Zählt man die Energie aus den erneuerbaren Quellen Wind und Sonne dazu, die durch den Betrieb des Pumpspeichers im Platzertal gespeichert werden können, dann werden jährlich sogar rund eine Million Tonnen CO2 vermieden. Das sind mehr als 20 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Tirols.

Pumpspeicherkraftwerke sind ideale Partner für alle anderen erneuerbaren Energiequellen:
Sie sind regelbar, decken den kurz- und mittelfristigen Bedarf flexibel ab, gleichen Stromschwankungen verlässlich aus und sichern damit die Netzstabilität.

Flexibilität

Erneuerbare Energien wie Wind und Sonne sind wetterbedingt stark schwankend und dementsprechend
nicht immer verfügbar, wenn sie gebraucht werden. Daher benötigen wir zusätzliche Speicherkapazitäten,
um Zeiten mit wenig Sonne und Wind, vor allem im Winter überbrücken zu können. Hier kommen Pumpspeicherkraftwerke mit ihren Speicherseen ins Spiel: Sie können die Erzeugung sehr flexibel und kurzfristig
an die Nachfrage anpassen und Energie in Form von Wasser für den späteren Bedarf speichern.

Die Erweiterung Kaunertal nutzt bereits bestehende Anlagen, erweitert diese sinnvoll und schöpft somit das wertvolle Wasserkraftpotential optimal aus.

Mio. kWh
Strom aus natürlichem Zufluss werden durch den
 Projektteil 2 erzeugt

Hochwasserschutz für das Ötztal

Der Projektteil 2 der Erweiterung Kaunertal kann die Hochwassersituation im Ötztal deutlich entschärfen und einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Bevölkerung und Infrastruktur leisten.

Große Hochwasser an der Ötztaler Ache sind vor allem im Zeitraum Mitte Juni bis Mitte September wahrscheinlich: Hochwasser im Juni/Juli entstehen durch die Schneeschmelze in Kombination mit Regen und im August/September hauptsächlich durch Regen auf apere Gletscherflächen. Die Einzugsgebiete der Venter und Gurgler Ache sind ausschlaggebend für die Entstehung von Hochwasserereignissen und den damit verbundenen Gefahren im Ötztal. Die Lage und die besondere Ausgestaltung der beiden Wasserfassungen bieten die Möglichkeit, auch im Hochwasserfall große Wassermengen abzuleiten und damit das Ötztal zu entlasten. So hätten die Hochwasserspitzen 1985 und 2010, aber auch das verheerende Ereignis 1987 sowie das aktuelle Ereignis im August 2023 deutlich abgemindert werden können.

Überschwemmungen
Ein Hochwassereignis, welches derzeit einmal in hundert Jahren auftritt, wird durch den aktiven Hochwasserschutz, der in Projektteil 2 eingeplant ist, nur mehr einmal in 300 Jahren auftreten.